Ein Gastbeitrag von Kris Neumeyer
Die allermeisten Hunde lieben es, im Garten zu schnüffeln oder an heißen Tagen einfach nur im Schatten zu dösen. Vorher muss der Garten natürlich hundesicher gemacht werden. Klar, mit einem Zaun ist das Gröbste erledigt und Ihr Vierbeiner kann unbekümmert Vollgas geben. Aber wäre ein richtig hundefreundlicher Garten nicht viel besser? Wie Sie ein solches grünes Paradies für Ihren Liebling gestalten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis:
- Die Vorteile eines hundefreundlichen Gartens
- 10 Tipps, wie Sie Ihren Garten hundefreundlich gestalten
- #1: Vollständige Umzäunung
- #2: Gefahrenquellen sichern
- #3: Giftige Pflanzen meiden
- #4: Robuste Bepflanzung
- #5: Buddel-Ecke
- #6: Badespaß
- #7: Hundehütte
- #8: Möglichst große Freilauffläche
- #9: Hundespielplatz
- #10: Hundetoilette
- Hundefreundlicher Garten – Das Fazit
Die Vorteile eines hundefreundlichen Gartens
Ein eigener Garten ist für uns Menschen toll: Wir können uns am Gärtnern versuchen und abends einfach mit den Füßen im Gras entspannen. Doch unsere Vierbeiner genießen die Möglichkeit, ein bisschen in der Sonne zu liegen, genauso. Hinzukommen weitere, eindeutige Vorteile, um die Sie als Hundehaltende mit Garten beneidet werden:
- Ihr Hund kann im Garten toben und spielen
- Ist gerade keine Zeit für einen Spaziergang, kann Ihr Liebling sich schnell erleichtern
- Macht Ihr Vierbeiner sich so richtig dreckig, duschen Sie ihn einfach im Garten ab
- Sonne tanken ist viel leichter
- Im Garten schnüffeln zu gehen beschäftigt Ihren Hund je nach Größe des Grundstücks für einige Zeit
- Ist im Haus zu viel Trubel, kann sich der Hund in den Garten zurückziehen
10 Tipps, wie Sie Ihren Garten hundefreundlich gestalten
Von all den zuvor genannten Vorteilen kann Ihr Hund nur profitieren, wenn Sie Ihren Garten hundefreundlich gestalten. Ein Garten ist nicht automatisch der perfekte Ort zum Toben und Ausruhen für einen Vierbeiner und es gibt tatsächlich überraschend viele Punkte, auf die Sie achten sollten.
#1: Vollständige Umzäunung
Das Wichtigste ist, dass der Garten komplett und ausreichend hoch umzäunt ist. Ihr Hund darf nicht ausbrechen können, wenn Sie ihn mal für ein paar Sekunden aus den Augen lassen. Wichtig ist auch, dass sich Ihr Hund nicht verletzt, wenn er es doch versucht. Der Zaun sollte also keine spitzen Kanten oder herausstehende Metallenden haben.
Bedenken Sie, dass Ihr Hund versuchen könnte, hinüberzuspringen, sich darunter durchzugraben oder sich zwischen den Streben durchzuquetschen. Am besten eignen sich also Stabmattenzäune aus Metall, die robust sind und in der Erde verankert werden können. Als Faustregel sollten Sie einen Zaun wählen, der mindestens dreimal so groß ist, wie Ihr Hund. Höher ist natürlich immer sicherer.
#2: Gefahrenquellen sichern
Entfernen Sie als erstes innerhalb des Gartens die Gefahrenquellen für Ihren Liebling. Gartenteiche sollten umzäunt sein, damit weder Tiere noch kleine Kinder hineinfallen können. Lassen Sie auch keine Geräte wie Harken, Schaufeln oder Gartenscheren liegen – ihr Hund könnte sich daran verletzen. Der Gartenschlauch sollte ebenfalls nicht in Reichweite Ihres Hundes sein.
Sammeln Sie Regenwasser in einer Tonne, achten Sie darauf, dass diese abgedeckt ist: Stehendes Wasser kann Ihren Hund, vor allem im Sommer, krank machen.
Und: Düngemittel, Unkrautvernichter, Schneckenkorn, Rattengift usw. müssen selbstverständlich außer Reichweite Ihres Hundes gelagert und angewendet werden.
#3: Giftige Pflanzen meiden
Möchten Sie Ihren Hund guten Gewissens allein in den Garten lassen, sollten Sie gewisse Pflanzen meiden. Pflanzen Sie nichts Giftiges oder sorgen Sie dafür, dass es außer Reichweite des Hundes bleibt. Weitere Zaunelemente sind dafür eine Möglichkeit.
Giftige Blumen, die in vielen Gärten stehen, sind unter anderem
- Primel
- Lilie
- Krokus
- Narzisse
- Hortensie
- Calla
- und Maiglöckchen
Weitere für Hunde giftige und in vielen Gärten zu findende Pflanzen sind
Meistens passiert nichts, auch wenn Hund und Pflanze im selben Garten leben. Aber gerade, wenn Ihr Hund häufig lange allein im Garten ist, sollten Sie diese Pflanzen vermeiden, denn Hunde kommen, speziell wenn ihnen langweilig ist, auf wirklich dumme Ideen. Verzichten Sie auch auf Rindenmulch als Bodenbelag, weil dieser extrem giftiges Cadmium enthalten kann.
Hundehaltende sollten sich außerdem darüber bewusst sein, dass einige Pflanzen wie z.B. Wein- oder Tafeltrauben, mit ihren süßen Beeren, Wespen anlocken und damit das Risiko, dass ihr Vierbeiner gestochen wird, erhöhen.
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#4: Robuste Bepflanzung
Gärten, in denen häufig Hunde unterwegs sind, sieht man diese Belastung an. Der Rasen fehlt hier und dort, weil die Tiere bremsen oder Haken schlagen. Pflanzen werden angeknabbert. Die gewählte Bepflanzung sollte durch diese Belastung also nicht sofort eingehen.
Robuste und trotzdem hübsche Pflanzen sind beispielsweise:
- Flieder
- Rosen
- Astern
- Lavendel
- Steinkraut
- und Hibiskus
Sie verzeihen abgebrochene Zweige und Ihr Hund vergiftet sich nicht direkt an ihnen.
Als Rasen wählen Sie am besten eine robuste Saat. Kahle Stellen brauchen trotzdem ausreichend Zeit, um wieder hübsch zu werden. Währenddessen sollten Sie sie abdecken, damit Ihr Vierbeiner die Saatkörner nicht davonwirbelt.
#5: Buddel-Ecke
Viele Hunde buddeln für ihr Leben gern und meistens genau dort, wo wir kurz zuvor noch etwas eingepflanzt haben. In unserem Garten lassen wir das normalerweise nicht zu, aber vielleicht können Sie eine Ecke genau für dieses Bedürfnis entbehren? Normalerweise reicht die Bepflanzung mit Rasen aus, damit ein Hund seinem Buddelbedürfnis nicht nachgibt. Lassen Sie eine Ecke frei, sodass er die Erde sehen kann, wird er höchstwahrscheinlich auch nur dort graben.
Damit die Ecke mit der Zeit nicht immer größer wird, können Sie sie mit etwas Holz einfassen. Die Begrenzung hilft Ihrem Hund gleichzeitig dabei, den Unterschied zwischen Buddelecke und restlichem Garten zu verstehen.
#6: Badespaß
Im Sommer steht die Möglichkeit, sich abzukühlen, ganz hoch im Kurs. Nicht nur kurznasige Hunde haben ein erhöhtes Risiko, einen Hitzschlag zu erleiden. Einer Studie zufolge sind auch Golden und Labrador Retriever sowie Malinois besonders häufig davon betroffen.
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Planschbecken eignen sich da zum Abkühlen für Ihren Hund genauso wie für Kleinkinder. Achten Sie darauf, keines mit aufblasbarem Rand zu erwischen. Dieser ist viel zu schnell durchgebissen oder von Krallen durchlöchert. Auch der Boden dieser Becken ist meist viel zu dünn.
Besser, Sie wählen eine kleine Plastikkiste, die eigentlich als Sandkiste gedacht ist. Diese sind sehr praktisch, denn sie mit dem dazugehörigen Verschluss können Sie die Kiste über Nacht abdecken, damit nicht allzu viele Blätter hineinfallen oder Insekten darin ertrinken. In so eine Kiste passen nur wenige Zentimeter Wasser. Selbst sehr kleine Hunde sollten in dem Planschbecken ihren Spaß haben.
#7: Hundehütte
Wasser ist nicht für jeden Vierbeiner etwas. Deshalb sollten Sie mindestens eine weitere Abkühlungsmöglichkeit in Ihrem Garten haben. Ein hübscher Platz im Schatten reicht dafür aus.
Damit dieser immer zu finden ist und nicht mit der Sonne mitwandert, können Sie Ihrem Hund eine Hundehütte besorgen oder sogar selbst bauen. Die Hundehütte sollte so groß sein, dass Ihr Hund sich darin bequem ausstrecken kann. Natürlich darf kein gesundheitsschädliches Material verbaut sein. Das Dach muss so dicht sein, dass die Hundehütte auch bei Regen einen trockenen Platz bietet.
Stellen Sie die Hütte an einem Ort auf, der möglichst lange und häufig im Schatten liegt. So heizt die Hütte nicht zu sehr auf. Optional legen Sie zusätzlich eine Kühlmatte hinein. Diese gibt es im Fachhandel oder im Internet bereits ab etwa 20 Euro. Im Winter tauschen Sie sie durch eine warme Decke aus.
Die Hundehütte ist auch ein guter Platz für einen Wassernapf, der im Garten natürlich nicht fehlen darf.
#8: Möglichst große Freilauffläche
Jetzt habe ich so viel von Bepflanzung und Spielgeräten gesprochen, dabei dürfen wir die Freilauffläche nicht vergessen:
Die Freilauffläche sollte frei von Bepflanzung und festen Geräten sein. Einzelne Büsche sind natürlich okay, sofern trotzdem genug Platz zum Laufen bleibt.
Damit Ihr Garten ein wirkliches Hundeparadies wird, muss Ihr Vierbeiner auch einfach mal laufen können. Achten Sie also, bei aller Liebe fürs Detail und unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten, darauf, dass der Großteil Ihres Gartens einfach Wiese bleibt. Dort kann sich Ihr Hund austoben oder die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.
#9: Hundespielplatz
Haben Sie genügend Platz und ist Ihr Hund ein Freund von Agility? Dann bieten Sie ihm doch zwei oder drei Elemente aus einem Parcours, um sich im Garten richtig auszutoben. Ein Tunnel oder eine Wippe sind einfach und nicht allzu sperrig. Auch ein kleines Klettergerüst, also unterschiedlich große Holzkisten, auf die Ihr Vierbeiner steigen kann, bringen Abwechslung.
Zusätzlich können Sie die Elemente zum Training nutzen. Übertreiben Sie es dabei aber vor allem bei Hitze nicht.
#10: Hundetoilette
Ist Ihr Hund viel im Garten oder haben Sie mehrere Vierbeiner, wird aus dem grünen Paradies schnell ein Minenfeld. Eine extra angelegte Hundetoilette schafft da Abhilfe.
Keine Sorge, Ihr Hund soll nicht auf ein etwas größeres Katzenklo gehen. Sie legen nur in Ihrem Garten einen kleinen Bereich fest, der speziell für große und kleine Geschäfte gedacht ist und vermitteln Ihrem Hund, dass dies seine bevorzugte Gartentoilette sein soll. Das erleichtert Ihnen das Einsammeln.
Hundefreundlicher Garten – Das Fazit
Um einen hundefreundlichen Garten zu erhalten, kann man sich eine ganze Menge Arbeit machen. Voraussetzung ist aber erstmal nur, dass der Garten eingezäunt und alle Gefahrenquellen beseitigt sind. Nach und nach können Sie dann einzelne Elemente hinzufügen. Und selbst wenn Ihr Garten für einen ganzen Spielplatz zu klein ist, wird sich Ihr Hund über die sichere Freilauffläche freuen.
Weitere Beiträge von unserer Gastautorin Kris Neumeyer gibt es in ihrem Blog Bellos Reich zu entdecken!