Er ist so groß wie unsere Stubentiger und sieht trotzdem ganz anders aus: Der Manul, wie die Pallaskatze auch genannt wird, überrascht mit seinem breiten Kopf und flachen Gesicht, seinen niedrig angesetzten Ohren und der großen Mimikbandbreite. Doch das ist nicht alles, was die Wildkatze so faszinierend macht.

Gedrungene Erscheinung

Ihren Namen hat die Pallaskatze (Otocolobus manul) von ihrem Entdecker Peter Simon Pallas. Die Samtpfote wirkt durch ihre stämmige Gestalt und das lange Fell fast wie ein Plüschtier, obwohl diese Merkmale lediglich Ergebnis einer guten Anpassung an ihren rauen Lebensraum sind. Die Rasse hat sich vor mehreren Millionen Jahren von einer Vorfahrin der heutigen Bengal Katze abgespalten und ist in zentralasiatischen Hochländern zuhause. Dort verschläft der Einzelgänger die Tage in Felsspalten, Höhlen und verlassenen Murmeltierbauten, um am späten Nachmittag bis in die Nacht hinein Jagd auf Nagetiere und Vögel zu machen. Die Pallaskatze ist keine schnelle Läuferin, dafür umso besser im Klettern über das felsige Gelände.

Kein Schoßtier

Eine große Bedrohung für die Samtpfote geht vom Menschen aus, da für ihr dichtes Fell Jagd auf sie gemacht wird. Außerdem gelten das Fett und die Organe in der Mongolei und in Russland noch immer als Medizin, was sie weiter ins Fadenkreuz rücken lässt. Ein Stubentiger ist der Manul ganz und gar nicht: In Zoos hat die Pallaskatze eine Lebenserwartung von etwa 11 Jahren, wobei die Kitten häufig aufgrund eines geschwächten Immunsystems bereits nach wenigen Wochen sterben. Die Wildkatze ist in einigen Zoos, zum Beispiel im Berliner Tierpark, zu besichtigen.

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