Eigentlich sind unsere Samtpfoten bis auf einige Ausnahmen eher dafür bekannt, extrem wasserscheu zu sein. Trotzdem lebten lange Zeit viele ihrer Art auf Schiffen, schon seit dem 3. Jahrtausend vor unserer Zeit ist der Einsatz von Schiffskatzen überliefert. Erfahren Sie mehr über den geschichtlichen Hintergrund der Katzen auf hoher See.
Effektive Helfer
Der Nutzen des Jagdtriebs unserer Lieblinge ist bereits seit Jahrtausenden bekannt. So wäre zum Beispiel die Vorratswirtschaft von Getreide im alten Ägypten ohne die geschickten Schädlingsbekämpfer undenkbar gewesen. Und genau mit dieser Funktion wurden unsere heute liebsten Haustiere auf Boote geholt. Die Fellnasen fraßen Nager und schützten so die überlebenswichtigen Nahrungsvorräte an Bord. Rechnerisch gesehen waren sie dabei äußert effizient: Eine Maus bedeutete einen täglichen Schaden von ungefähr 60 Gramm Getreide. Mit einer Tagesbeute von zehn Mäusen hat eine Katze also Tag für Tag 600 Gramm Getreide geschützt. Dazu kommt, dass die gefressenen Mäuse sich nicht weiter vermehren konnten. Außerdem stellte die Bekämpfung der Nager auch eine wichtige Methode zur Eindämmung verbreiteter Infektionskrankheiten dar.
Glücksbringer für sichere Fahrt
Mit ihrer wichtigen Rolle genossen unsere Samtpfoten an Bord einen bedeutenden Status. Ein Schiff ohne Katze galt als vom Unglück verfolgt. Besonders schlimm war es, wenn eine Fellnase während der Seefahrt versehentlich von Bord ging, denn dann war angeblich auch das gesamte Boot dem Untergang geweiht. Mit nachlassendem Aberglauben, der Einführung schädlingssicherer Konserven und verbesserter Hygienebedingungen verloren Katzen für die Seefahrt zunehmend an Bedeutung. Doch in den vergangenen Jahrtausenden haben unsere domestizierten Stubentiger es geschafft, sich auf der ganzen Welt zu verbreiten, sogar auf abgelegenen Inseln wie in Neuseeland.