Wie nimmt mein Hund die Umgebung wahr?
Haben Sie sich auch schon mal gefragt, auf welche Weise Ihr Hund seine Umgebung wahrnimmt? Die Sinneswahrnehmung bei Hunden unterscheidet sich stark von der menschlichen, das betrifft nicht nur die Priorisierung der Sinne, sondern auch die Intensität.
Ein Leben in der Geruchswelt
Die Geruchswelt ist für uns Menschen größtenteils fremd, zumindest in der Hinsicht, sich mittels des Geruchssinnes zu orientieren. Hunde besitzen ein größeres Riechhirn als Menschen, da es zehn Prozent des gesamten Hirns einnimmt. Sogar die Schleimhaut in der Nase ist mit bis zu 250 Millionen Riechzellen der Riechschleimhaut des Menschen überlegen. Selbst eine Links-rechts-Trennung der Geruchsinformation ist bei Hunden möglich. Daher können sie auch die Richtung einer Spur erkennen und sich auch auf diese Art orientieren.
Selektives Hören
Auch das Hören ist für Hunde von enormer Wichtigkeit: Sie können ihren Hörsinn ebenso wie ihren Geruchssinn selektiv einsetzen. Eine Ortung durch ein Geräusch ist also im Gegensatz zum menschlichen Gehör auch möglich. Hunde hören dabei im Frequenzbereich von 15 bis 50.000 Hertz und der Mensch nur von 20 bis 20.000 Hertz.
Sehen Hunde nur schwarz-weiß?
Der Sehsinn ist zwar der schwächste, aber mit Blick auf den Ursprung der Hunde ist das Sehen weniger wichtig als das Riechen und Hören. Der Mensch ist hier dem Hund überlegen, da er eine dreidimensionale Sicht hat. Hunden reicht jedoch ihr größerer Radius des Sichtfeldes von circa 240 Grad und um ein schnell flüchtendes Beutetier zu erkennen, ist das Wahrnehmen minimaler Bewegungen, auch auf großer Distanz, eindeutig sinnvoller als detailliertes Sehen.
Ein weiterer Unterschied ist die Wahrnehmung von Farben. Vor längerer Zeit war die Ansicht verbreitet, dass Hunde nur Schwarz und Weiß sehen könnten. Allerdings wurde diese Aussage widerlegt, da sich die Zäpfchen für das Erkennen von Gelb und Blau in der Netzhaut eines Hundes befinden. Es wird weiterhin vermutet, dass Rot (also das Zäpfchen, das der Mensch zusätzlich zu den anderen zweien besitzt) als Dunkelgrau und Grün sowie Orange als gelblicher Ton wahrgenommen wird. Eine klare Farbunterscheidung wie für den Menschen ist den Hunden somit nicht möglich.
Lernen verknüpft mit Emotionen
Im Gegensatz zum Menschen empfinden Hunde keine moralischen Gefühle wie Scham, Ekel oder Selbsterkenntnis. Um beim Menschen ein gewisses Gefühl hervorzurufen, muss nicht notwendigerweise die dazugehörende Situation erlebt werden. Beim Hund ist dies anders: Sie verknüpfen alles Gelernte mit einer bestimmten Emotion. Das gesamte Handeln eines Hundes ist also kein Resultat einer rationalen Überlegung, sondern hat eine emotionale Grundlage. Wie der Gefühlszustand eines Menschen vom Hund wahrgenommen wird, erleben Hundehalter jeden Tag: Hunde leben ihre Emotionen sofort aus, ohne sie zuerst zu hinterfragen.