Egal ob im Zwinger, an der Kette oder frei im Garten – wir gehen der Frage nach, ob man Hunde in Deutschland draußen halten darf und worauf Sie bei der Außenhaltung achten müssen. Erfahren Sie außerdem mehr darüber, welche Rassen für die Haltung im Garten geeignet sind und wie die unterschiedlichen Temperaturen im Winter und Sommer die Haltung im Freien beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis:
- Hunde im Garten halten – oder doch lieber im Haus?
- Hunde draußen halten: 3 Bedingungen
- FAQ: Was Sie wissen müssen, wenn Sie einen Hund draußen halten
- Fazit: Hunde draußen halten ist unter Auflagen erlaubt
Hunde im Garten halten – oder doch lieber im Haus?
Bevor Sie sich einen Hund anschaffen, sollten Sie sich immer Gedanken darüber machen, ob Sie ihm ein artgerechtes Zuhause bieten können. An sich ist das sowohl bei der Außenhaltung als auch bei der Haltung im Haus oder der Tierhaltung in einer Mietwohnung möglich.
Die meisten Menschen sehen ihren Hund als Familienmitglied und haben ihn gerne im Wohnraum um sich. Auch Hunde wissen die Gesellschaft im Haus zu schätzen – in der Tierschutz-Hundeverordnung gibt es sogar einige Absätze dazu, wie viel Kontakt ein Hund zu seiner Besitzerin oder seinem Besitzer haben sollte – nämlich mehrmals täglich in ausreichender Dauer, sodass Ihr Hund weder gelangweilt noch gestresst ist. Gleichzeitig kann der Auslauf im Garten eine wertvolle Abwechslung für den Vierbeiner sein. Eine Mischung – den Hund drinnen und draußen zu halten – bietet hier oft das Beste aus beiden Welten.
Sollten Sie keine Möglichkeit haben, Ihren Hund in den eigenen vier Wänden zu halten, finden Sie in den folgenden Absätzen die Regeln zur Außenhaltung.
Hunde draußen halten: 3 Bedingungen
Wie bereits durchgeklungen ist: Es ist erlaubt, einen Hund draußen zu halten. Aber es gibt einige Gesetze beziehungsweise § 4 „Anforderungen an das Halten im Freien“ der Tierschutz-Hundeverordnung zu beachten.
Lesen Sie hier, wie die genauen Bedingungen für die Hundehaltung im Freien aussehen.
1. Hunde brauchen bei Außenhaltung eine Schutzhütte
Wenn Sie einen Hund draußen halten wollen, benötigt dieser eine Schutzhütte. Das Material der Hütte muss wärmedämmend und gesundheitsunschädlich sein. Ist die Hütte nicht beheizbar, muss sie so isoliert sein, dass der Hund sie mit seiner eigenen Körperwärme warmhalten kann.
Außerdem müssen Sie darauf achten, dass der Hund sich
- nicht verletzen,
- verhaltensgerecht bewegen und
- im Liegen ausstrecken kann.
Wichtig ist auch, dass die Liegefläche trocken ist.
2. Hunde brauchen draußen einen geschützten Liegeplatz
Außerhalb der Schutzhütte müssen Sie bei Außenhaltung für einen Liegeplatz sorgen. Dieser sollte folgendermaßen beschaffen sein:
- witterungsgeschützt
- schattig
- wärmegedämmt
- weich oder elastisch verformbar
- groß genug, dass sich der Hund in Seitenlage ausstrecken kann.
3. Hunde müssen artgerecht gehalten werden
Neben den Besonderheiten für die Außenhaltung sollten Sie auch die allgemeinen Anforderungen an die Hundehaltung kennen und beachten (§ 2 Allgemeine Anforderung an das Halten).
Bevor Sie sich einen Hund anschaffen, sollten Sie sich zum Beispiel fragen:
- Kann ich dem Hund ausreichend Auslauf gewähren?
- Kann ich mich mehrmals täglich mit ihm beschäftigen?
- Kann ich ihm regelmäßig den Kontakt zu Artgenossen ermöglichen?
- Kann ich einem oder mehreren Hunden genug Platz bieten?
- Kann ich mich ausreichend um einen Hund kümmern (Futter, Gesundheit, …)?
Um all diese Punkte zu beachten, können Sie auch immer einen Mittelweg wählen und Ihren Hund teilweise im Garten, teilweise im Haus halten.
Mehr zur artgerechten Haltung lesen Sie in unserem Artikel „Hundeanschaffung: Wie viel Zeit und Raum benötigt ein Hund?“.
FAQ: Was Sie wissen müssen, wenn Sie einen Hund draußen halten
Nachfolgend beantworten wir Ihnen häufig gestellte Fragen rund um das Thema Außenhaltung von Hunden.
Es gibt einige Rassen, die sich draußen besonders wohl fühlen. Dazu gehören zum Beispiel:
Oftmals finden es insbesondere Rassen, die früher als Hofhund gehalten wurden, draußen besonders schön. Doch auch hier ist die Anbindung an den Menschen wichtig und Sie sollten Ihren Hund nicht zu lange allein draußen lassen.
Einen ausgewachsenen Vierbeiner an die Außenhaltung zu gewöhnen, wenn er bisher nur das Leben im Haus kannte, ist schwierig. Am besten fangen Sie mit dem Training für die Außenhaltung bereits im Welpenalter an und gehen ähnlich vor wie bei dem Training, um Ihren Hund alleine zu Hause zu lassen. Das heißt: Nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie Ihren Hund zunächst nur kurz draußen allein und strahlen Sie vor allem Ruhe aus. Außerdem hilft es, Ihrem Hund das Draußensein durch Spielzeuge oder Kauartikel zu vereinfachen.
Grundsätzlich gilt jedoch: Es ist wichtig, dass der Vierbeiner seine Bezugsperson regelmäßig sieht und beschäftigt wird – auch wenn er an die Außenhaltung gewöhnt ist.
Ja, es ist erlaubt, einen Hund draußen zu halten. Aber es gibt einige Gesetze beziehungsweise die Tierschutz-Hundeverordnung zu beachten. § 4 „Anforderungen an das Halten im Freien“ schreibt unter anderem vor, dass die Hunde zum einen eine Schutzhütte und zum anderen auch außerhalb der Hütte einen geschützten Liegeplatz brauchen.
Grundsätzlich können Sie Ihren Hund auch bei kalten Temperaturen draußen halten – insofern Sie die oben beschriebenen Vorgaben für die Außenhaltung beachten und eine dafür passende Hunderasse besitzen. Gerade im Winter ist eine wärmegedämmte und im Idealfall beheizte Schutzhütte besonders wichtig.
Möchte Ihr Hund unter freiem Himmel schlafen, sei gesagt: größere Hunde halten auch Temperaturen unter 10 Grad aus (Quelle: Tiermedizinportal). Achten Sie jedoch darauf, ob Ihr Hund friert, und holen Sie ihn unter Umständen ins Warme. Kleinere und ältere Hunde halten die Kälte oft schlechter aus. Auch die Fellbeschaffenheit spielt eine Rolle.
Solange Sie die Vorgaben der Tierschutzverordnung einhalten, können Sie einen Hund auch bei warmen Temperaturen draußen halten. Wichtig ist im Sommer vor allem, dass dem Hund ein schattiger, kühler Platz und ausreichend zu trinken zur Verfügung steht. Auch mit einem Hundepool oder einer kühlenden Matte können Sie Ihrem Vierbeiner etwas Gutes tun.
Ja, unter gewissen Bedingungen ist die Zwingerhaltung von Hunden möglich (§ 6 Anforderungen an die Zwingerhaltung, Tierschutz-Hundeverordnung). Dabei müssen Sie unter anderem die allgemeinen Anforderungen an das Halten eines Hundes erfüllen: Er braucht ausreichend Auslauf außerhalb des Zwingers, täglichen Kontakt zur Bezugsperson und regelmäßig zu Artgenossen – außer es sprechen beispielsweise gesundheitliche Gründe dagegen.
Eine weitere Auflage ist die Zwingergröße. Diese bestimmt sich durch die Größe des Hundes, die Anzahl der Hunde oder der Tatsache, ob im Zwinger eine Hündin mit Welpen gehalten wird.
Nein, die Kettenhaltung von Hunden ist nicht erlaubt. Ab 1. Januar 2023 dürfen Hunde grundsätzlich nicht mehr angebunden gehalten werden (§ 7 Anbindehaltung, Tierschutz-Hundeverordnung). Ausnahmen gelten laut Gesetzt für Arbeitshunde in Begleitung einer Betreuungsperson.
Fazit: Hunde draußen halten ist unter Auflagen erlaubt
Es ist grundsätzlich möglich, einen Hund draußen zu halten, allerdings ist es für die heutigen Hunde nicht die ideale Lebensart. Die Vierbeiner möchten Anschluss an ihr menschliches Rudel und daher im Idealfall nicht Tag und Nacht draußen gehalten werden. Achten Sie darauf, Ihrem Hund ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, indem Sie sich regelmäßig mit ihm beschäftigen, ihm Auslauf bieten und auf seine Bedürfnisse achten.
Übrigens: In unserem Ratgeber finden Sie außerdem noch mehr Tipps zur artgerechten Hundehaltung. Ganz im Sinne des Tierwohls lohnt sich auch eine Tierkrankenversicherung, die sowohl im Krankheitsfall als auch bei der Vorsorge einspringt.