Der Dobermann ist eine elegante, kraftvolle und intelligente Hunderasse, die vor allem für ihre imposante Erscheinung und ihren treuen Charakter bekannt ist. Ursprünglich als Wach- und Schutzhund gezüchtet, überzeugt der Dobermann heute als vielseitiger Begleiter, der sportliche Herausforderungen ebenso schätzt wie die enge Bindung zu seinen Menschen.
Inhaltsverzeichnis:
- Dobermann-Herkunft: ein Thüringer Arbeitshund
- Aussehen: athletische und kräftige Statur
- Charakter: intelligent, treu und wachsam
- Zusammenleben mit Kindern und anderen Haustieren
- Erziehung: Eine frühe Sozialisierung ist das A und O
- Sport und Spiel: Beschäftigung des aktiven Dobermanns
- Der optimale Lebensraum: Natur und Familienanschluss
- Pflege und Gesundheit des Dobermanns
- Wichtige Tipps für die Anschaffung eines Dobermanns
- Ähnliche Hunderassen
Dobermann-Herkunft: ein Thüringer Arbeitshund
Der Dobermann ist die einzige deutsche Hunderasse, die nach ihrem ersten bekannten Züchter benannt wurde: Friedrich Louis Dobermann (1834–1894). Dieser begann in den 1870er Jahren in Thüringen mit der gezielten Zucht von Wachhunden. Dafür nutzte er vor allem „Fleischerhunde“ – die Vorfahren der heutigen Rottweiler – sowie schwarz-rot gezeichnete Schäferhunde. Sein Ziel war es, robuste und zuverlässige Gebrauchshunde zu züchten, die als Wachhunde für Hof und Haus eingesetzt werden konnten. Aufgrund ihrer Wachsamkeit und ihres Einsatzwillens wurden Dobermänner schon früh für verschiedene Aufgaben eingesetzt: als Hütehunde, bei der Jagd auf Raubwild und vor allem als Polizeihunde, was ihnen den Beinamen „Gendarmenhunde“ einbrachte.
Aussehen: athletische und kräftige Statur
Der Dobermann ist ein athletischer, eleganter Hund mit einer beeindruckenden Körpergröße. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 68 bis 72 Zentimeter und wiegen zwischen 40 und 45 Kilogramm, Hündinnen sind mit einer Größe von 63 bis 68 Zentimeter und einem Gewicht von etwa 32 bis 35 Kilogramm etwas kleiner und leichter.
Das kurze, dichte Fell liegt eng am Körper an und betont den schlanken, muskulösen Körperbau. Typische Fellfarben sind schwarz oder braun mit rostroten Abzeichen (Brand). Der schmale, keilförmige Kopf mit dunklen, mandelförmigen Augen verleiht dem Dobermann einen aufmerksamen Ausdruck.
Einige Dobermänner weisen zudem äußerliche Merkmale auf, die gesundheitliche Risiken bergen und aus tierschutzrechtlicher Sicht problematisch sind:
Blau-silbernes Fell
Die seltene blau-silberne Färbung des Dobermann-Fells wird durch das sogenannte Dilution-Gen verursacht. Dieses Gen erhöht das Risiko für das sogenannte Blue-Dog-Syndrome (Blue Doberman Disease, Color Dilution Alopecia/CDA, Farbmutantenalopezie), eine Erkrankung, die mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen einhergehen kann. Betroffene Hunde zeigen Haarausfall, neigen zu Hautinfektionen und leiden oft lebenslang an immer wiederkehrenden Hauterkrankungen. Der Farbschlag „Blau“ wurde aus dem FCI-Dobermann-Standard deshalb gestrichen, weil die CDA sehr häufig bei blauen Dobermännern auftrat.
Kupieren der Ohren und der Rute
Das Kupieren beim Hund, also das Kürzen von Ohren und Rute, ist ein Eingriff, der beim Dobermann aus rein ästhetischen Gründen durchgeführt und leider auch heute noch häufig praktiziert wird – trotz gesetzlicher Verbote in vielen Ländern, darunter Deutschland. In Deutschland ist das Kupieren der Ohren seit 1986 und das der Rute seit 1998 verboten, doch weiterhin tauchen kupierte Dobermänner auf, oft aus dem Ausland oder aus illegalem Handel.
Der Eingriff ist für die Hunde nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern beeinträchtigt auch ihre Kommunikationsfähigkeit. Ohren und Schwanz spielen in der Körpersprache des Hundes eine entscheidende Rolle und ermöglichen es ihm, seine Emotionen gegenüber Artgenossen und Menschen deutlich zu machen. Wer einen Dobermann mit kupierten Ohren oder kupierter Rute kauft, unterstützt indirekt diese tierschutzwidrige Praxis. Es ist wichtig, solche Eingriffe nicht zu fördern und nur bei seriösen Zuchtstellen zu kaufen, die auf die Gesundheit der Tiere achten.
Qualzucht Hund
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Charakter: intelligent, treu und wachsam
Der Dobermann ist ein intelligenter und selbstbewusster Hund, der sich durch eine hohe Lernfähigkeit und Wachsamkeit auszeichnet.
Diese Eigenschaften machen ihn zu einem hervorragenden Begleit-, Wach- und Arbeitshund. Seine Treue und seine starke Bindung an seine Bezugspersonen sind zentrale Eigenschaften, die ihn – eine gute Erziehung vorausgesetzt – zu einem zuverlässigen und liebevollen Begleiter machen.
Gleichzeitig verfügt der Dobermann über einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und eine hohe Wachsamkeit.
Es ist jedoch zu beachten, dass jeder einzelne Vertreter dieser Rasse seine eigene Persönlichkeit mitbringt, die von den standardtypischen Eigenschaften abweichen kann.
Zusammenleben mit Kindern und anderen Haustieren
Sein treues und beschützendes Wesen kann den Dobermann zu einem liebevollen Begleiter für Kinder machen. Aufgrund seiner Größe und Energie sollte der Umgang mit kleinen Kindern jedoch stets beaufsichtigt werden, um unbeabsichtigte Unfälle zu vermeiden. Eine frühe Sozialisierung spielt eine Schlüsselrolle, damit sich der Dobermann an das Leben in einer Familie anpasst und sich im Zusammenleben mit Kindern rücksichtsvoll verhält. Im Zusammenleben mit anderen Haustieren hängt sein Verhalten stark von seiner Sozialisierung ab. Mit anderen Hunden oder Katzen kann er sich gut vertragen, wenn er frühzeitig an sie gewöhnt wurde, während bei kleinen Haustieren Vorsicht geboten ist, da sein Jagdinstinkt geweckt werden könnte.
Erziehung: Eine frühe Sozialisierung ist das A und O
Die Erziehung des Dobermanns ist entscheidend, um seine scharfsinnigen und energischen Eigenschaften in geordnete Bahnen zu lenken. Er ist sehr lernfähig und reagiert besonders gut auf positive Verstärkung wie Lob und Belohnung. Eine frühe Sozialisierung hilft, seinen Beschützerinstinkt zu kontrollieren und ihn Fremden gegenüber aufgeschlossen zu machen.
Klare Regeln und eine konsequente, aber liebevolle Führung fördern das Vertrauen zwischen Hund und Mensch und stärken die Bindung. Wichtig ist, dass der Dobermann geistig gefordert wird, um Langeweile und daraus resultierende Verhaltensauffälligkeiten zu vermeiden.
Sport und Spiel: Beschäftigung des aktiven Dobermanns
Als arbeitsfreudige Rasse braucht der Dobermann sowohl körperliche als auch geistige Herausforderungen, um ausgeglichen zu bleiben. Lange Spaziergänge oder gemeinsames Joggen sorgen für die körperliche Auslastung, Hundesportarten wie Agility oder Schutzhundesport für die geistige Auslastung. Apportierspiele, Suchaufgaben und Gehorsamstraining bieten ihm ebenfalls eine sinnvolle Beschäftigung. Dabei ist es wichtig, individuell auf die Bedürfnisse des Dobermanns einzugehen, denn er liebt Abwechslung und Herausforderungen.
Der optimale Lebensraum: Natur und Familienanschluss
Ein Dobermann braucht ein Zuhause, das seinem Bewegungsdrang und seinem sozialen Wesen gerecht wird. Ein Haus mit sicher eingezäuntem Garten bietet optimale Bedingungen, damit er sich frei bewegen und überschüssige Energie abbauen kann. In einer Stadtwohnung sollte er nur dann gehalten werden, wenn Sie bereit sind, viel Zeit für lange Spaziergänge in der Natur, Hundesport und geistige Auslastung zu investieren.
Wichtig ist in jedem Fall, dass der Dobermann in das Familienleben integriert wird, denn diese Vierbeiner brauchen engen Kontakt zu ihren Menschen und eine aktive Umgebung, um langfristig glücklich zu sein.
Pflege und Gesundheit des Dobermanns
Die Fellpflege des Dobermanns gestaltet sich aufgrund seines kurzen, glatten und enganliegenden Fells als sehr unkompliziert. Regelmäßiges Bürsten – etwa einmal pro Woche – reicht in der Regel aus, um lose Haare zu entfernen. Da der Dobermann kaum Unterwolle besitzt, ist er nicht besonders anfällig für Verfilzungen, was die Pflege zusätzlich erleichtert. Besonders wichtig ist es jedoch, auf Hautveränderungen wie Rötungen oder trockene Stellen zu achten, da diese auf Allergien oder andere Hautprobleme hinweisen können.
Der Dobermann hat eine ungefähre Lebenserwartung von zehn bis 13 Jahren. Wie alt der individuelle Vierbeiner tatsächlich wird, ist stark davon abhängig, von welchen rassetypischen Erkrankungen er betroffen ist - beim Dobermann liegen nämlich einige Prädispositionen vor.
Die Dobermann-Kardiomyopathie (DoCM) ist eine familiäre Form der dilatativen Kardiomyopathie (DCM), einer Herzmuskelerkrankung, die mit einer Vergrößerung und einer verminderten Kontraktilität des Herzens einhergeht. Sie kommt bei Dobermännern sehr häufig vor. Betroffene Hunde zeigen vorerst keine Symptome, jedoch kommt es bereits in dieser Phase der Erkrankung (okkulter Phase) zu ventrikulären Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen), die zum plötzlichen Herztod führen können. In einem späteren Stadium zeigen betroffene Hunde Symptome wie Husten, Schwäche, Atemnot und plötzliche Zusammenbrüche. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, die Therapie erfolgt mit Medikamenten.
Die „Dancing-Dobermann“-Krankheit ist eine seltene, langsam fortschreitende Neuromyopathie des älteren Dobermanns, die sich durch unkontrolliertes Anheben und Senken der Hinterbeine („Tänzeln“) äußert. Eine Therapie ist nicht bekannt, die Lebensqualität betroffener Hunde kann jedoch durch unterstützende Maßnahmen wie Physiotherapie aufrechterhalten werden.
Die Narkolepsie ist eine erbliche neurologische Erkrankung, die beim Dobermann auftreten kann. Sie ist durch plötzliche Schlafanfällen mit vorübergehendem Verlust der Muskelspannung gekennzeichnet. Obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist, können Medikamente helfen, die Symptome zu kontrollieren.
Das Wobbler-Syndrom (zervikale Spondylomyelopathie) betrifft die Halswirbelsäule und führt durch Instabilität oder Verengung des Wirbelkanals zu Druck auf die Nerven. Dies äußert sich in Koordinationsproblemen und unsicherem Gang, Schmerzen im Halsbereich sind ebenfalls möglich. Bei schweren Fällen ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Angeborene vestibuläre Störungen (kongenitales Vestibulärsyndrom) betreffen das Gleichgewichtssystem des Innenohrs und äußern sich durch Gleichgewichtsstörungen und Kopfschiefhaltung bei Hunden im Alter von drei bis zwölf Wochen. Diese Erkrankung tritt oft zusammen mit Taubheit auf, was die Anpassung der betroffenen Hunde an die Umwelt zusätzlich erschwert. Eine Behandlung gibt es nicht, jedoch kann bei manchen Tieren eine Besserung der Symptome auftreten.
Dobermänner sind anfällig für Osteosarkome, eine aggressive Form von Knochentumoren, die vor allem die Gliedmaßen betrifft. Mögliche Anzeichen sind Lahmheit, Schwellung der betroffenen Gliedmaße und starke Schmerzen. Die Erkrankung schreitet schnell voran und neigt dazu, Metastasen in der Lunge zu bilden. Die Behandlung besteht meist in der Amputation der betroffenen Gliedmaße, gefolgt von einer Chemotherapie, um die Ausbreitung des Tumors einzudämmen.
Subkutane Spindelzellsarkome („Hämangioperizytome“) sind bösartige Weichteiltumore, die im Unterhautgewebe auftreten. Eine Rasseprädisposition ist für einige Hunderassen – darunter auch für den Dobermann – beschrieben. Diese Tumore zeigen sich häufig als langsam wachsende Umfangsvermehrungen, die oft schmerzlos sind. Da sie lokal aggressiv wachsen und umliegendes Gewebe zerstören können, ist eine chirurgische Entfernung notwendig. Bei unvollständiger Entfernung oder bei Rückfällen kann eine Bestrahlung sinnvoll sein.
Mammatumore kommen besonders bei älteren, unkastrierten Hündinnen vor und sind die häufigste Tumorart bei weiblichen Hunden. Sie können sowohl gutartig als auch bösartig sein und treten oft als Knoten oder Verhärtungen im Gesäuge auf. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da bösartige Tumore schnell Metastasen bilden. Die Behandlung besteht meistens in der chirurgischen Entfernung des Tumors.
Lymphome sind bösartige Tumore des lymphatischen Systems, die Lymphknoten, Leber, Milz und andere Organe betreffen können. Mögliche Symptome sind geschwollene Lymphknoten, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit. Diese Krebsart ist sehr aggressiv und breitet sich schnell aus. Die Therapie umfasst vor allem Chemotherapie, die in vielen Fällen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt.
Die Hypothyreose, eine Unterfunktion der Schilddrüse, führt unter anderem zu Müdigkeit, Gewichtszunahme, Hautproblemen und Verhaltensauffälligkeiten. Sie wird durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen behandelt.
Die nicht farbgebundene Follikeldysplasie ist eine seltene genetische Störung, die das Fellwachstum beeinträchtigt und zu einer langsam progressiven, nicht entzündlichen Alopezie am Rücken führt. Betroffene Hautstellen neigen zu bakteriellen Sekundärinfektionen. Hunde der Rasse Dobermann sind prädisponiert. Eine Heilung gibt es nicht, jedoch kann die Haut durch regelmäßige Pflege unterstützt werden.
Die Vitiligo führt zu einem fortschreitenden Pigmentverlust ohne Entzündungssymptome, der sich durch weiße Flecken auf Haut und Fell bemerkbar macht. Diese seltene Krankheit ist rein kosmetisch und verursacht weder Juckreiz noch Schmerzen. Da es keine wirksame Behandlung gibt, bleibt die Veränderung dauerhaft, verursacht jedoch keine gesundheitlichen Probleme.
Bei der Ohrrand-Seborrhö handelt es sich um eine häufig vorkommende und vermutlich genetisch bedingte Hauterkrankung, bei der die Ränder der Ohren verkrusten, schuppen und häufig jucken. Die Ohrränder können trocken und empfindlich werden, was den Hund zum Kratzen verleitet. Obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist, können spezielle Pflegeprodukte helfen, die betroffenen Stellen zu beruhigen und die Verkrustungen zu lösen.
Der Pemphigus foliaceus ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haut angreift. Eine ausgeprägte Rasseprädisposition ist für den Dobermann beschrieben, meist sind mittelalte bis ältere Hunde betroffen. Mögliche Läsionen sind Pusteln, Schuppen und Krusten, die vor allem im Gesicht, an den Ohren und an den Ballen auftreten. Die Behandlung erfolgt durch die Gabe von Immunsuppressiva, um die überschießende Immunreaktion zu kontrollieren.
Der Dobermann kann an einem persistierenden hyperplastischen primären Glaskörper (PHPV) leiden, einer erblich bedingten Augenerkrankung, bei der sich der embryonale primäre Glaskörper nicht vollständig zurückbildet. Dies kann zu Trübungen in der Linse führen, die das Sehvermögen beeinträchtigen können. Eine chirurgische Entfernung der betroffenen Linse kann notwendig sein, um die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.
Die Magendilatation und -drehung (Magendrehung) ist ein lebensbedrohlicher Notfall, bei dem sich der Magen des Hundes mit Gas oder Flüssigkeit füllt und sich um seine Achse dreht. Dies unterbricht die Blutzufuhr zum Magen und anderen Organen, was schnell zu einem Kreislaufzusammenbruch führen kann. Erste Symptome sind ein stark aufgeblähter Bauch, Unruhe, Würgen ohne Erbrechen und vermehrtes Speicheln. Betroffene Hunde zeigen oft Schmerzen und nehmen eine gekrümmte Haltung ein. Eine sofortige tierärztliche Versorgung ist lebenswichtig, da nur eine Notoperation die Drehung beheben und den Magen stabilisieren kann.
Die Kupferspeicherkrankheit betrifft die Leber und führt zu einer schädlichen Anreicherung von Kupfer im Gewebe. Diese erblich bedingte Erkrankung zeigt sich durch unspezifische Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Bei fortgeschrittenem Verlauf kann Gelbsucht auftreten, erkennbar an einer Gelbfärbung von Haut, Schleimhäuten und Augen. Die Behandlung besteht in einer speziellen, kupferarmen Diät und der Gabe von Medikamenten zur Entgiftung und Unterstützung der Leberfunktion.
Die Von-Willebrand-Krankheit ist eine erbliche Störung der Blutgerinnung, bei der es zu einer unzureichenden Produktion des Von-Willebrand-Faktors kommt, der für die Blutstillung notwendig ist. Betroffene Hunde neigen zu verstärktem Bluten, etwa nach Verletzungen, Operationen oder beim Zahnwechsel. Auch spontane Blutungen aus Nase oder Zahnfleisch und Blutergüsse können auftreten. Eine Heilung gibt es nicht, doch verschiedene Medikamente und Vorsichtsmaßnahmen können helfen, das Blutungsrisiko zu verringern. In schweren Fällen sind Blut- oder Plasmatransfusionen notwendig.
Ein selektiver IgM-Mangel ist beim Dobermann beschrieben. Bei dieser Erkrankung des Immunsystems bildet der Körper zu wenig Immunglobulin M, ein Antikörper, der für die Bekämpfung von Infektionen wichtig ist. Dies kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen. Die Behandlung konzentriert sich darauf, Infektionen frühzeitig zu erkennen und gezielt mit Antibiotika oder unterstützenden Maßnahmen zu behandeln.
Wie viele andere große Hunderassen ist auch der Dobermann häufig von Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED) betroffen. Diese multifaktoriell bedingten Erkrankungen führen zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Je nach Schweregrad kommen verschiedene therapeutische Optionen infrage.
Die Glomerulonephritis ist eine entzündliche Nierenerkrankung, bei der die Filterfunktion der Nieren gestört ist, was zu einem Verlust von Proteinen über den Urin führt. Mögliche Symptome sind unter anderem vermehrtes Trinken, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust. Unbehandelt kann die Erkrankung zu chronischem Nierenversagen führen. Die Therapie umfasst eine eiweißreduzierte Diät und verschiedene Medikamente.
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Wichtige Tipps für die Anschaffung eines Dobermanns
Die Anschaffung eines Dobermanns sollte gut überlegt sein, da diese Rasse besondere Bedürfnisse hat und eine verantwortungsvolle Haltung erfordert. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass der Dobermann ein energischer und wachsamer Hund ist, der körperlich und geistig stark gefordert werden muss.
Bei der Anschaffung eines Welpen ist die Auswahl einer seriösen Zuchtstelle von großer Bedeutung. Seriöse Züchterinnen und Züchter achten auf die Gesundheit der Elterntiere, testen auf rassetypische Erbkrankheiten und sorgen für eine gute Sozialisierung der Welpen.
Alternativ lohnt sich ein Blick in Tierheime oder zu andere Tierschutzorganisationen, wo Hunde auf die Chance auf ein neues Zuhause warten. Hier kann bei der Auswahl auch auf den individuellen Charakter des Hundes geachtet werden, über den die Tierpflegerinnen und Tierpfleger in der Regel umfassend Auskunft geben können.
Ähnliche Hunderassen
Der Dobermann teilt viele Eigenschaften mit anderen großen, aktiven und intelligenten Hunderassen, die ebenfalls häufig als Wach- und Schutzhunde eingesetzt werden:
- Rottweiler: Stark, wachsam und zuverlässig, ebenfalls ein beliebter Schutz- und Familienhund. Leider häufig Merkmalsträger der problematischen Stummelrute - derartige Zucht ist zu vermeiden.
- Deutscher Schäferhund: Vielseitig einsetzbar, intelligent und treu, wird häufig als Diensthund eingesetzt.
- Belgischer Malinois: Energiegeladen, lernfreudig und ideal für anspruchsvolle Aufgaben wie Sport oder Dienstarbeit.
- Weimaraner: Athletisch und arbeitsfreudig, mit elegantem Erscheinungsbild.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.