Ein Gastartikel von Annika Grunert

Die sogenannte Bucket List stammt aus dem englischen Sprachraum. Der Ursprung kommt wahrscheinlich von der Redewendung „to kick the bucket“, was mit „in die Kiste springen“ oder „ins Gras beißen“ übersetzt werden kann. An der Redewendung orientiert sich auch der Sinn dahinter: Eine Bucket List ist also eine Liste mit Dingen, die man erleben möchte, bevor man stirbt.

Inhaltsverzeichnis:

Bucket List = Löffelliste

Im Deutschen wird manchmal der Begriff „Löffelliste“ benutzt, weil man im saloppen Sprachgebrauch auch von „den Löffel abgeben“ spricht, was wiederum mit dem ursprünglich Sinn der englischen Redewendung übereinstimmt. Die Bucket List für Hundehaltende sollte sich an den Vorlieben und Fähigkeiten von Mensch und Hund orientieren. Hier sind zehn Inspirationen für Dinge, die Sie mit Ihrem Hund erleben können.

#1: Pfoten und Füße im Sand: Ab ans Meer

Ein Strandbesuch mit Hund sollte auf jeden Fall einmal im Leben sein: Denn hier kann man sich frei bewegen, laufen, schwimmen, entspannen und richtig schön herumtoben. Natürlich gibt es auch Seen und Flüsse, die Strände parat halten, aber am besten ist natürlich ein Tag mit Hund am Meer. Die frische, salzige Brise tut der Gesundheit gut und lässt Mensch sowie Hund richtig schön durchatmen. Das Rauschen der Wellen hat außerdem eine beruhigende Wirkung. Ein Strandbesuch mit Hund sollte auf Ihrer Bucket List also nicht fehlen! Natürlich gibt es beim Strandbesuch mit Hund manches zu beachten: Der Vierbeiner sollte nicht zu weit ins Wasser gehen, denn die Strömung kann selbst für den besten Schwimmer gefährlich werden. Außerdem sollte Ihr Hund kein Meerwasser trinken, denn der hohe Salzgehalt kann schädlich sein. Unterschätzen Sie zudem die Sonne nicht: Sonnenbrand und Hitzschlag sind möglich – sowohl bei Mensch als auch Tier. Damit Sie und Ihr Hund den Sand unter den Füßen und Pfoten so richtig genießen können, sollten Sie nur an Strände fahren, an denen Hunde auch tatsächlich erlaubt sind. Beliebte Hundestrände finden Sie in Deutschland sowohl an der Nordsee als auch an der Ostsee.

#2: Schnürt die Stiefel: Wanderurlaub mit Hund

Wandern ist bereits seit einer Weile zum richtigen Trend geworden, die Corona-Pandemie hat nochmal ihren Teil dazu beigetragen. Schon weit früher allerdings wussten viele um die Vorteile. So hat der Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe festgestellt: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ Für den Philosophen sowie Entdecker John Muir stand fest: „Bei jedem Schritt mit der Natur bekommt jemand weit mehr als er sucht.“ Die Forschung hat sich ebenfalls schon mit dem Wandern beschäftigt und kam zu dem Ergebnis, dass es sich positiv auf die Gesundheit auswirkt und entspannt. Natürlich kommt Wandern nicht nur dem Menschen zugute, sondern auch dem Hund. Viele Vierbeiner freuen sich, wenn sie einmal etwas weiter laufen dürfen: Schließlich liegt das in ihrer Natur. Neue Umgebungen zu erschnüffeln sorgt für Abwechslung, fördert den Geist und kann die Bindung zwischen Hund und Mensch stärken. Natürlich sollten die Strecken der eigenen Fitness und der des Vierbeiners entsprechen: Bevor also ein Wanderurlaub mit Hund gebucht wird, bei dem täglich zwanzig Kilometer zu bewältigen sind, ist es ratsam, in der heimatlichen Umgebung mit kleineren Strecken anzufangen, diese langsam zu steigern und einige Tipps und Tricks zu beachten. Auf die Bucket List kann dann nach ein wenig Training auch ein richtiger Wanderurlaub mit dem Vierbeiner!

#3: Ab durch den Matsch: Hindernislauf mit Hund

Ein Erlebnis der besonderen Art, das Hund und Mensch zusammenschweißen kann, Spaß macht und somit auf jeden Fall auf der Bucket List nicht fehlen darf, ist ein Hindernislauf mit dem Vierbeiner. In Deutschland gibt es verschiedene Veranstaltungen, bei denen man im Team oder allein mit seinem Hund starten kann, wie zum Beispiel „Tough Hunter“ und „StrongDog“.

Bei den Hindernisläufen mit Hund wird allerdings nicht nur wie beim Carnicross gerannt, sondern – wie es der Name schon vermuten lässt – es gilt auch gemeinsam mit dem Vierbeiner Hindernisse wie Wackelbrücken, Strohballen oder Wasserrutschen zu überwinden. Impulskontrolle, Nasenarbeit, Apportieren und Umweltsicherheit können ebenfalls im Parcours gefragt sein. Die Streckenlängen variieren meist zwischen fünf bis fünfzehn Kilometern. Bei manchen Veranstaltungen handelt es sich tatsächlich um einen Wettlauf, also wer am schnellsten im Ziel ist, gewinnt. Bei den Veranstaltungen beispielsweise von „Camp Canis“ geht es hingegen nur um den Spaß. Hier sind gleich mehrere Mottos Programm, und zwar „Weil wir Matsch lieben“ und „Wenn bei Fuß gehen scheißegal ist.“

#4: Bitte Lächeln: Fotoshooting mit Hund

Wie heißt es doch so schön: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Außerdem sind Fotos eine schöne Dekoration und Erinnerung. Die meisten haben sicherlich mehr als genug Fotos von ihrem Hund auf dem Handy, aber auch, wenn die modernen Smartphones sehr gute Qualität liefern und Hobbyknipser schöne Bilder machen können, sind sie nicht mit einem Hundefoto vom Profifotografen zu vergleichen. Außerdem bekommen Sie vom Profi schöne Gemeinschaftsbilder: also von sich und Ihrem Vierbeiner. Spaß macht es ebenfalls. Mittlerweile gibt es recht viele Fotografen, die sich auf Hunde bzw. Tiere spezialisiert haben. Bevor das Fotoshooting gebucht wird, sollten Sie sich ein Bild von der Arbeit machen: Schließlich hat jeder seinen eigenen Stil und der ist nun einmal Geschmackssache.

#5: Entspannung: Massagekurs für Hundehaltende

Entspannung ist wichtig – nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Haustiere. Natürlich stecken manche Vierbeiner die Hektik des Alltags oder Umwelteinflüsse besser weg als andere, aber sicherlich freut sich jeder Hund über ruhige Momente und Streicheleinheiten. Wenn er die dann zusätzlich mit seinem Herrchen oder Frauchen genießen kann, umso besser. Eine Massage eignet sich hervorragend zum Relaxen. Außerdem kann sie nach einer ordentlichen Tobeeinlage mit dem Hundekumpel die Muskeln und den gesamten Hundekörper entspannen. Bei Verletzungen, Erkrankungen oder nach Operationen gehört die Hundemassage selbstverständlich in die Hände eines professionellen Hundephysiotherapeuten. Wenn es aber lediglich darum geht, Ihrem Vierbeiner etwas Gutes zu tun, dann können Sie das auch selbst übernehmen. Ein guter Punkt für die Bucket List mit Hund ist es, sich die tierische Massage einmal professional zeigen lassen: Es gibt einige Hundephysiotherapeutinnen und -therapeuten sowie Ausbildungsinstitute, die Workshops und Kurse anbieten. Dort lernen Sie die Basics, um Ihren Hund fachmännisch durchzukneten. Eine Alternative zur Hundemassage ist Tellington TTouch®. Auch hier gibt es deutschlandweit Kurse für Hundebesitzende, bei denen Sie lernen Ihrem Vierbeiner mit sanften Berührungen etwas Gutes zu tun.

#6: Hundegeburtstagsparty

Einmal richtig Geburtstag feiern – mit allem, was dazu gehört, das ist ein toller Punkt für die Bucket List mit Vierbeiner. Also eine Geburtstagstorte für Hunde backen, die Hundekumpels einladen und Spiele vorbereiten. Geschenke dürfen natürlich auch nicht fehlen: Manch Hund freut sich, wenn er beispielsweise seine Leckereien aus Zeitungspapier befreien darf. 

#7: Schneeballschlacht

„Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus“, singt Rolf Zuckowski in seinem Kinderlied zu recht und vermutlich würden einige Vierbeiner mit einstimmen: Denn viele Hunde lieben es, durch den Schnee zu rennen und zu springen. Also tun Sie ihm doch den Gefallen und spielen Sie gemeinsam im Schnee. Wenn Sie in einer Gegend wohnen, in der es im Winter höchstens etwas Schneematsch gibt, dann fahren Sie doch einmal in den Süden Deutschlands, in die Schweiz, nach Österreich, Skandinavien oder in ein anderes Land, das sich im Winter in eine schöne, weiße Märchenlandschaft verwandelt. Also auf in den Winterurlaub mit Hund! Viele Hunde freuen sich auch über eine richtige Schneeballschlacht, dabei sollten Sie nur aufpassen, dass Ihr Vierbeiner nicht zu viel Schnee frisst. Auch eine Unterkühlung gilt es bei Spielen im Schnee zu vermeiden. Aber dann steht strahlenden Hundeaugen und dem Abhaken eines weiteren Punktes auf Ihrer Bucket List mit Vierbeiner nichts mehr im Wege. 

Wie Sie einer Unterkühlung Ihres Vierbeiners im Winter vorbeugen bzw. sie erkennen können und wie Sie im Notfall handeln sollten, erfahren Sie in dieser Infografik.

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#8: Darf ich bitten: Dog-Dancing

Viele Hunde freuen sich nicht nur darüber, etwas mit ihrem Menschen zu unternehmen, sondern auch, wenn sie eine Aufgabe haben und etwas Neues lernen. Dafür eignet sich zum Beispiel Dog-Dancing hervorragend. Keine Sorge, Sie müssen kein großes Tanztalent besitzen und auch nicht übermäßig sportlich sein. Eine Mitgliedschaft im nächsten Tanzclub ist ebenso wenig nötig. Überlegen Sie sich einfach ein paar Tricks, die Ihr Hund vielleicht schon kann, wie Sitz, Platz und Pfote geben, und was Sie als Bewegung passenderweise dazu machen könnten. Zum Beispiel drehen Sie sich beide gleichzeitig, Sie gehen rückwärts, während Ihr Hund vorwärts geht oder Ihr Hund springt über Ihre Beine usw. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Fügen Sie alles zu einer Choreografie zusammen und suchen sich passende Musik aus – fertig. Dann vielleicht noch das Handy aufstellen und den Tanz aufnehmen: Schon haben Sie eine weitere schöne Erinnerung.

Gemeinsam mit dem Vierbeiner Sport zu machen, ist generell ein schönes Erlebnis. Denn dadurch wächst die Bindung und die Beziehung wird gestärkt. Hier ein paar weitere Ideen für Hundesportarten:

#9: Kanufahren mit Hund

Frische Luft, gemeinsam Zeit verbringen und die Schönheiten der Natur aus einer anderen Perspektive erleben – eine Kanutour mit Hund macht das möglich. Es ist eine tolle Freizeitbeschäftigung, die meistens von Frühjahr bis Herbst angeboten wird. Oft ist zwischendurch zwar eine kleine Abkühlung im Wasser möglich, dennoch sollte es nicht zu heiß sein: Denn wie bei jeder Draußenaktivität besteht Hitzschlag-Gefahr. Wenn die Sonne nicht zu sehr brennt, lässt sich das Kanu fahren auch viel besser genießen. Eine Schwimmweste für Mensch und Hund ist dabei ratsam, denn in den Flüssen können Strudel und Strömungen selbst für den besten Schwimmer eine (unüberwindbare) Herausforderung sein.

Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Hund ins Kanu steigt, probieren Sie es erst an Land aus und gewöhnen ihn gegebenenfalls langsam an das Boot. Es lohnt sich: Die neuen Eindrücke und die Aktivität im Freien sorgen bestimmt dafür, dass Sie und Ihr Hund abends erschöpft, aber glücklich einschlafen werden.

#10: Draußen schlafen mit Hund

Auch bei unserem letzten Bucket-List-Punkt bleiben wir in der Natur. Schließlich hält sie nicht nur Entspannung parat, sondern auch jede Menge Erlebnisse. Etwas Adrenalin dürfte vermutlich bei den meisten durch die Adern pumpen, wenn sie einmal mit ihrem Hund draußen schlafen. So erleben Sie die Natur noch einmal anders: Denn in der Nacht herrscht zum einen eine ganz besondere Stille und zum anderen hören Sie Geräusche, die am Tage eher verborgen bleiben. Es muss ja nicht gleich eine Nacht im Wald sein. Vielleicht haben Sie, Ihre Familie, Freunde oder Bekannte einen Garten, in dem Sie und Ihr Hund sicher übernachten können.

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