Ein Flug mit Hund erfordert sorgfältige Vorbereitung. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorschriften gelten, wie Ihr Hund mitreisen darf und worauf Sie beim Urlaub mit Hund unbedingt achten sollten – von der passenden Transportbox bis zur Reiseapotheke.
Inhaltsverzeichnis:
- Gute Vorbereitung ist das A und O: so gelingt der Flug mit Hund
- Wie Hunde einen Flug erleben: Reaktionen und Belastung
- Die richtige Transportbox finden
- Mit Hund fliegen: Passagierraum oder Frachtraum?
- Beschränkungen: Welche Hunde dürfen nicht an Bord?
- Sonderregelungen für Assistenzhunde
Gute Vorbereitung ist das A und O: so gelingt der Flug mit Hund
Ein Flug mit Hund erfordert sorgfältige Vorbereitung und gute Organisation, denn jedes Land und jede Fluggesellschaft hat eigene Regeln für die Mitnahme von Tieren. Für Hundehalterinnen und Hundehalter gilt daher: Je früher Sie mit der Planung beginnen, desto entspannter wird die Reise für Sie und Ihren Vierbeiner. Informieren Sie sich rechtzeitig über alle notwendigen Papiere, Gesundheitsnachweise und Reisebedingungen.
Zu den wichtigsten Punkten, die Sie im Vorfeld klären sollten, gehören:
- Ist Ihr Hund durch einen Mikrochip gekennzeichnet? Innerhalb der EU ist dies für den Grenzübertritt vorgeschrieben und auch für viele internationale Reisen ist die eindeutige Identifizierbarkeit durch einen Mikrochip Voraussetzung.
- Liegt ein gültiger Heimtierausweis vor? Der EU-Heimtierausweis dient als Nachweis für Impfungen (zum Beispiel Tollwut) und die Mikrochip-Kennzeichnung. Achten Sie darauf, dass alle Daten vollständig und korrekt eingetragen sind.
- Welche Einreisebestimmungen gelten für Hunde im Zielland? Diese sind sehr unterschiedlich, denn neben Impfungen und Gesundheitszeugnissen kann es auch Quarantäneauflagen oder Einfuhrverbote für bestimmte Rassen geben.
- Benötigt das Zielland eine Entwurmung gegen Bandwürmer? Einige Länder wie zum Beispiel Großbritannien, Irland oder Finnland verlangen eine nachgewiesene Entwurmung innerhalb eines bestimmten Zeitfensters (in der Regel 24 bis 120 Stunden) vor der Einreise.
- Ist Ihr Hund vollständig geimpft? Sprechen Sie mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, welche zusätzlichen Hundeimpfungen für das jeweilige Reiseland sinnvoll sind.
- Was schreibt die Fluggesellschaft vor? Neben den allgemeinen Bestimmungen gibt es airlinespezifische Regelungen für die Mitnahme von Hunden, zum Beispiel zu Größe, Gewicht, Beförderungsbedingungen und Gebühren.
- Welche Anforderungen gelten für den Transport? Klären Sie vorab, ob Ihr Hund grundsätzlich in der Kabine mitfliegen darf oder im Frachtraum transportiert werden muss und welche Kriterien die Transportbox erfüllen muss.
- Ist Ihre Reiseapotheke vollständig? Für einen sicheren Urlaub mit dem Hund sollte eine individuell zusammengestellte Reiseapotheke nicht fehlen. Neben den Standard-Notfallmedikamenten und medizinischen Instrumenten sollten individuell auf Ihren Vierbeiner abgestimmte Mittel enthalten sein.
Was gehört in eine Haustierapotheke?
Von Beruhigungsmitteln für Hunde während des Flugs wird in der Regel abgeraten. Viele Tierärzte und Fluggesellschaften warnen davor, da solche Mittel den Kreislauf, die Atmung und das Gleichgewicht beeinträchtigen können – besonders in großer Höhe. Das Risiko von Komplikationen ist im Frachtraum noch höher, da das Tier dort nicht überwacht werden kann.
Stattdessen wird eine sanfte Vorbereitung und Gewöhnung an die Transportbox empfohlen. Gegebenenfalls können leichte, natürliche Beruhigungshilfen genutzt werden – selbstverständlich nur nach Absprache mit der Tierärztin oder dem Tierarzt.
Was muss ich über Beruhigungsmittel für Hunde wissen?
Wie Hunde einen Flug erleben: Reaktionen und Belastung
Ein Flug mit Hund kann ganz unterschiedlich verlaufen – denn wie bei Menschen gibt es auch unter Hunden entspannte Vielflieger und nervöse Passagiere. Während manche Vierbeiner ruhig bleiben oder sogar schlafen, zeigen andere deutliche Stresssymptome: Sie hecheln stark, winseln, kratzen an der Transportbox, sabbern vermehrt oder verweigern das Futter. Auch Zittern oder Unruhe gehören zu den typischen Anzeichen.
Ob ein Hund den Flug gut verkraftet, hängt von vielen Faktoren ab – etwa von seiner Persönlichkeit, seinem Trainingsstand, Alter und Gesundheitszustand. Besonders empfindlich reagieren häufig sehr junge oder sehr alte Hunde, Hunde mit chronischen Erkrankungen sowie kurznasige Rassen, die unter Atemproblemen leiden können.
Langstreckenflüge stellen eine besondere Belastung dar – vor allem, wenn der Hund im Frachtraum reisen muss. Dort ist es dunkel, laut und unbeaufsichtigt. Wenn möglich, sollten Sie kürzere Flüge bevorzugen oder prüfen, ob Ihr Hund in der Kabine mitreisen darf (oft sind das eher kleine Hunderassen bis ca. acht Kilogramm inklusive Transporttasche).
Tipp: Wenn Sie eine Reise mit Hund planen, sprechen rechtzeitig mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt – besonders bei Langstreckenflügen oder bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen.
Die richtige Transportbox finden
Die Auswahl der passenden Transportbox ist entscheidend für einen sicheren und möglichst stressfreien Flug mit dem Hund. Grundsätzliche Kennzeichen für eine gute Transportbox sind:
- Passende Größe: Der Hund kann bequem stehen, sich drehen und ausgestreckt liegen
- Gute Belüftung: Ausreichende Luftzirkulation auf allen Seiten der Box
- Stabile Verarbeitung: Ausbruchssicher, robust und langlebig – z. B. aus Hartplastik oder Metall
- Sichere Verschlüsse: Tür sollte sich nicht von allein öffnen lassen
- Rutschfester, bequemer Boden: B. mit rutschfester Matte oder waschbarer Decke
- Angenehmes Innenklima: Keine scharfen Kanten, keine Überhitzung, kein unangenehmer Geruch
- Vertrautheit: Die Box ist ein positiver Ort – durch Training, vertraute Gerüche, Spielzeug
- Ausreichend Ruhe: Gedämpftes Licht und Sichtschutz können helfen, Reize zu reduzieren
Viele Fluggesellschaften geben exakte Vorgaben zu den Maßen, die bei der Buchung berücksichtigt werden müssen. Gerade für die Flugkabine können diese je nach Fluggesellschaft variieren, sind in der Regel jedoch recht klein. Für den Transport im Frachtraum gelten strenge Anforderungen, die sich an den Richtlinien der IATA (International Air Transport Association) orientieren. Die Box muss stabil, auslaufsicher, gut belüftet und ausbruchssicher sein. Die Rollen müssen abnehmbar oder feststellbar sein. Wichtig ist außerdem, dass der Hund darin bequem stehen, sich umdrehen und ausgestreckt liegen kann.
Damit Ihr Hund den Flug so entspannt wie möglich erlebt, ist es wichtig, ihn rechtzeitig an die Transportbox zu gewöhnen.
Idealerweise beginnt das Training bereits einige Wochen vor der Reise. Die Box sollte zu einem vertrauten Rückzugsort werden, der mit positiven Erlebnissen verbunden ist. Lassen Sie die Tür offen, legen Sie Lieblingsspielzeug oder eine Decke hinein und belohnen Sie Ihren Hund, wenn er freiwillig hineingeht.
Später können Sie die Aufenthaltsdauer in der geschlossenen Box langsam steigern. Auch kurze Autofahrten in der Box helfen, die Bewegung und die Geräusche mit etwas Vertrautem zu verbinden. Je vertrauter die Box für Ihren Hund ist, desto weniger bedrohlich wirkt sie während des Fluges.
Mit Hund fliegen: Passagierraum oder Frachtraum?
Wenn Sie mit Ihrem Hund fliegen möchten, stellt sich schnell die Frage: Darf der Hund mit in den Passagierraum, oder muss er im Frachtraum transportiert werden? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem von Größe und Gewicht des Hundes sowie von den Bestimmungen der jeweiligen Fluggesellschaft.
Voraussetzungen für die Mitnahme im Handgepäck
Nicht jeder Hund darf mit in die Flugkabine. Viele Fluggesellschaften erlauben nur kleine Hunde im Passagierraum. Meist darf das Gewicht inklusive Transporttasche fünf bis acht Kilogramm nicht überschreiten. Die Tasche selbst muss unter dem Vordersitz verstaut werden können. Außerdem verlangen einige Fluggesellschaften, dass der Hund während des gesamten Fluges in der Tasche bleibt. Daher sollte nicht nur die Größe, sondern auch das Temperament des Hundes berücksichtigt werden. Außerdem ist die Mitnahme als Handgepäck in der Kabine in vielen Fällen nur auf Anfrage oder gegen Aufpreis möglich.
Welche Fluggesellschaften erlauben Hunde im Passagierraum?
Nicht alle Fluggesellschaften erlauben die Mitnahme von Hunden in der Kabine. Einige erlauben die Mitnahme nur auf bestimmten Strecken oder nur auf Inlandsflügen. Hier eine Übersicht, bei welchen Fluggesellschaften Hunde (je nach Größe und Bedingungen) in der Kabine mitreisen dürfen:
- Lufthansa: erlaubt kleine Hunde bis acht Kilogramm in der Kabine, außer auf Flügen in die USA.
- Air France: erlaubt kleine Hunde bis acht Kilogramm in der Kabine auf innereuropäischen Flügen.
- Swiss: kleine Hunde bis acht Kilogramm in der Kabine erlaubt.
- Austrian Airlines: erlaubt kleine Hunde bis acht Kilogramm in der Kabine; die Transporttasche darf die Größe von 118 Zentimetern (55x40x23 Zentimeter) nicht überschreiten.
- Eurowings: erlaubt kleine Hunde bis acht Kilogramm in der Kabine; die Transporttasche darf die Größe von 118 Zentimeter (55x40x23 Zentimeter) nicht überschreiten.
Bitte beachten Sie, dass sich die Bestimmungen jederzeit ändern können. Informieren Sie sich daher vor Ihrer Buchung über die aktuellen Bestimmungen der jeweiligen Fluggesellschaft.
Hunde im Flugzeug-Frachtraum transportieren
Ist der Hund zu groß oder schwer für die Flugkabine, bleibt oft nur der Transport im Frachtraum – eine Option, die für viele Hunde mit erheblichem Stress und gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Zwar sind die Tierbereiche im Frachtraum in der Regel belüftet, beheizt und druckreguliert, doch das ändert nichts daran, dass dein Hund die Reise allein, in einer ungewohnten Umgebung mit lauten Geräuschen und Erschütterungen verbringt – ohne Sichtkontakt oder Beruhigung durch vertraute Personen.
Für viele Hunde bedeutet das Angst, Orientierungslosigkeit und puren Stress. Besonders ängstliche, sensible, ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Hunde können stark unter der Situation leiden.
Einige wichtige Aspekte, die Sie kennen sollten:
- Die Box darf während des Flugs nicht geöffnet oder eingesehen werden – Sie haben keinen Kontakt zu Ihrem Tier
- Temperatur- und Transportbedingungen können trotz Vorschriften je nach Flughafen und Airline stark variieren
- Es gibt keine Garantie, dass Ihr Hund sofort nach der Landung ausgeladen wird – Wartezeiten auf dem Rollfeld sind möglich
- Viele Fluggesellschaften lehnen den Transport bestimmter Rassen oder bei hohen Temperaturen ab – aus gutem Grund
Prüfen Sie immer genau, ob ein Flug im Frachtraum wirklich notwendig ist oder ob es tierfreundlichere Alternativen gibt – etwa eine Reise mit dem Auto, der Bahn oder die Unterbringung bei einer vertrauten Betreuungsperson.
Beschränkungen: Welche Hunde dürfen nicht an Bord?
Nicht jeder Hund darf problemlos im Flugzeug mitreisen. Viele Fluggesellschaften schließen bestimmte Hunderassen oder Hunde mit besonderen gesundheitlichen Risiken von der Beförderung aus, sowohl im Passagier- als auch im Frachtraum.
Besonders betroffen sind kurznasige Rassen wie Möpse, Französische und Englische Bulldoggen, Pekinesen oder Boxer. Diese so genannten brachyzephalen Hunde leiden oft unter erheblichen Atemproblemen, die sich bei Stress, Hitze oder niedrigem Luftdruck noch verschlimmern können. Viele Airlines verbieten daher ihren Transport oder erlauben ihn nur unter strengen Auflagen.
Ein weiterer häufiger Ausschlussgrund betrifft so genannte Listenhunde, auch bekannt als Kampfhunde. Dabei handelt es sich um Rassen, die in den Hundeverordnungen der einzelnen Bundesländer als potenziell gefährlich eingestuft werden, wie zum Beispiel American Staffordshire Terrier, Pitbull Terrier oder Rottweiler. Auch Kreuzungen mit diesen Rassen können betroffen sein. Viele Fluggesellschaften schließen Listenhunde pauschal vom Transport aus oder verlangen zusätzliche Nachweise wie Wesenstests, Maulkorbpflicht oder Transport in speziellen Boxen.
Zusätzlich sollten Sie immer tierärztlich abklären, ob bei Ihrem Hund individuelle Risiken vorliegen. Auch, wenn Ihr Hund nicht pauschal von der Fluggesellschaft ausgeschlossen wird, können beispielsweise chronische Erkrankungen Grund sein, von einer Flugreise abzusehen.
Sonderregelungen für Assistenzhunde
Für Assistenzhunde – wie zum Beispiel Blindenführhunde – gelten bei Flugreisen besondere Regelungen zum Schutz der Barrierefreiheit. Laut der EU-Verordnung (EG) Nr. 1107/2006 haben Menschen mit Behinderung das Recht, mit einem entsprechend ausgebildeten Assistenzhund kostenfrei im Passagierraum zu reisen – unabhängig von Größe oder Gewicht des Hundes. Das gilt auch dann, wenn auf der jeweiligen Strecke eigentlich keine Tiere in der Kabine erlaubt sind.
Voraussetzung ist, dass es sich um einen offiziell anerkannten Assistenzhund handelt – also etwa einen Blindenführhund, Signalhund für Gehörlose oder einen Mobilitätsassistenzhund. Der Nachweis erfolgt durch ein Ausbildungszertifikat oder eine Bescheinigung einer anerkannten Assistenzhundorganisation.
Die Mitnahme muss rechtzeitig bei der Fluggesellschaft angemeldet werden – am besten direkt bei der Buchung. Denn es gibt nur eine begrenzte Anzahl an geeigneten Sitzplätzen, an denen Hunde sicher untergebracht werden können.
Während des Flugs bleibt der Assistenzhund in der Kabine bei seiner Halterin oder seinem Halter, in der Regel zu deren Füßen. Je nach Zielland oder Fluggesellschaft können zusätzliche Anforderungen gelten – zum Beispiel ein aktuelles Gesundheitszeugnis, ein EU-Heimtierausweis, oder eine Maulkorbpflicht bei der Einreise.
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